Tuesday, August 30, 2005

Das Kind ist der Vater des Mannes [Theologie / Kultur / Mann]

... Weils ja eh´ jeder sagt ...

Kind_ist_der_Vater_des_Mannes

Das Kind ist der Vater des Mannes. So zumindest in der FAZ vom Samstag, 27. August im Feuilleton zu lesen. Matthias Fienbork hat den Artikel von Robert P. Harrison unter dieser Überschrift übersetzt. Wir werden immer jünger: Aber die biologische Begünstigung der Jugendlichkeit verlangt nach dem kulturellen Gegengewicht von Alter und Weisheit. Einige Zitate:

Der "Altersunterschied" zwischen uns und früheren Generationen hat weniger mit unserer besseren Ernährung und einer freieren Lebensweise zu tun, eher mit einer massiven biokulturellen Transformation, die im Begriff ist, die Menschen insgesamt zu verjüngen - ein Ende ist nicht in Sicht.
Nach Gould ist der Homo sapiens ein Kind der "Neotenie" (wörtlich: Bewahrung von Jugendlichkeit):
Mit einem Wort, unsere geistigen Fähigkeiten als Gattung beruhen auf unserer Weigerung, erwachsen zu werden.

Wen es stimmt, daß "das Kind der Vater des Mannes" ist, wie der Dichter Wordsworth sagt, dann deswegen, weil das Kind den Mann zwingt, Vater zu sein, das heißt, eine soziale, politische und moralische Reife zu entwickeln, die es in der Tierwelt so nicht gibt.
Gibt wohl viele unreife Männer! Spielkinder, ihr; - ihr wollt wohl freestylen ...

No comments: