Tuesday, February 20, 2007

Interview with webmistress of www.vatican.va [catholic church]

Secondlife: soziokulturelle und soziotechnische Voraussetzungen vom Spiegel skizziert

Spiegel Secondlife Der digitale Maskenball. Zweites Leben im Internet


Auch dieser Hype ist beim Spiegel angekommen. Auf dem Titel ist zu lesen: „Der digitale Maskenball. Zweites Leben im Internet“. Rebecca Casati, Matthias Matussek, Philipp Oehmke und Moritz von Uslar haben einen fulminanten Leitartikel geschaffen!

In den Vorberichten vor dem Erscheinen der Printausgabe ist dieser Artikel in den Notizen aus der Provinz kommentiert worden:

Wie bei diesen Redakteuren nicht anders zu erwarten (die Kulturredaktion bis hinauf zu Matussek war am Werk), spielen Wirtschaft und selbst Sex eine eher untergeordnete Rolle. Stattdessen wird Second Life in einen kulturhistorischen bzw. fast schon philosophischen Hintergrund gestellt. Da wird das Prinzip der Mimesis angeführt, virtuelle Welten in einen halb-religiösen Kontext gestellt, Foucault, Baudrillard Adorno und Horkheimer bemüht. :) Lesenswert!
In der Tat.

Ton Zijlstra hat in seinen Artikeln schon auf den Wert und den Hype um Secondlife aufmerksam gemacht. Untere Grafik des Spiegel gibt die Entwicklung der Userzahlen wieder.

Spiegel Secondlife figures

Im Vergleich hierzu ist es sicherlich lohnend, einen Blick auf eine andere 3D Welt zu werfen. Im Vergleich zu "world of warcraft" sind die Zahlen der User von Secondlife bisher (noch) sehr gering; Die Nutzergemeinde von World of Warcraft und von Counterstrike ist (noch) etwa 3 Mal so groß. Dennoch ist das Wachstum von SL signifikant.

Die hier verwendeten Technologien, die erst in den Grundzügen ausgereift ist, lässt jedoch einige fundamentale Shifts des (online)Lebens erwarten [Kollaboration, Wissensaustausch, Präsenz]. Insofern ist die Tiefenschärfe des Leitartikels auch angemessen.

Alles im Wunderland Spiegel Secondlife
Ebenso interessant ist die medientheoretische Analyse von Peter Weibel.

Secondlife Spiegel170207 Weibel Heilserwartungen

Ich bin der festen Überzeugung, dass die Diskussion auch um virtuelle Realität in Zukunft unter besonderer Berücksichtigung von 3D Welten wie SecondLife wieder geführt werden muss.

Einige Zitate des Artikels:

Mehrere Millionen Menschen haben sich in der Internet-Plattform „Second Life“ eine neue Wirklichkeit geschaffen. Sie schlüfpen in erfundene Identitäten und leben unter ihren Masken ihre Träume aus. Jetzt mischt sich die künstliche Parallelwelt immer stärker in die Realität ein. [150]

Das Bevölkerungswachstum im vergangenen halben Jahr: 600 Prozent. Die virtuelle Welt von „Second Life“ hat, mit 360 Quadratkilometern, mittlerweile mehr Fläche als München. [151]

Im „Second Life“, wo es im Wortsinne um „Utopia“ gehen könnte, also den legendären „Nicht-Ort“, an dem Herrschaft und Lüge aufgehoben sind, setzt sich also als Erstes das durch: die schnöde Klassengesellschaft.[151f.]

Die Schwelle zwischen Sein und Schein, zwischen Wirklichkeit und Fiktion ist praktisch eingeebnet. [152]

„Second Life“ bedeutet den Beginn einer völlig neuen Anthropologie, eines neuen Menschenbildes. Nach dem freibestimmten Individuum der Renaissance und dem Massenmenschen des Industriezeitalters betritt nun der virtuelle Prototyp die Arena: ewig jung, ewig agil, metropolitan einsam und gleichzeitig unendlich vernetzt. [152]

Die Schatten, den die Avatare des „Second Life“ werfen, ist sehr lang. Er reicht zurück zu den Sagen der Antike, etwa zu Ovids Pygmalion, der sich eine so schöne Marmorstatue schuf, dass er sich in sie verliebte. Venus, von seinen Tränen und Bitten gerührt, erweckte sie schließlich zu wirklichem Leben.[152]

Masken, auch die digitalen, funktionieren prächtig in ihrer Ambivalenz: Sie verbergen das Ich und stellen es gleichzeitig auf andere Weise aus. Die Maske steht am Beginn der Zivilisation, der Wiege des Abendlands. In ihrer „Dialektik der Aufklärung“ beschreiben die Philosophen Theodor W. Adorno und Max Horkheimer im listenreichen Odysseus den ersten modernen Menschen, einen, der sich vom Naturzwang emanzipieren kann, weil er das Talent zur Vorstellung hat. Er entkommt dem Kyklopen Polyphem durch die Leugnung seiner Identität.

[Einleitung zum Bericht über ein Interview mit dem Gründer von Second Life, Philip Rosedale: „Ein Treffen mit Gott“ (157)]

Dabei würde man ihm (Philip Rosedale; Max), dem genialen Erfinder und wohl folgenreichsten Weltenerschaffer und Gemeinschaftsstifter seit Moses, Karl Marx und Thomas Jefferson, natürlich gern ganz andere, die ewigen Fragen stellen, die nicht groß genug sein können [157]

Gemessen an der realen Evolution hat es die digitale sehr eilig gehabt. Von der digitalen Ursuppe zum stolz und aufrecht gehenden „Second Life“-Avatar dauerte es gerade mal knappe 30 Jahre. Am Anfang stand Pac-Man, der gelbe Einzeller, der sich seinen Weg durch die Labyrinthe der Evolution fraß, ein kleines gelbes Monster, das nur aus Maul bestand: der Ur-Avatar. In den folgenden Jahrzehnten diversifizierte sich das Schöpfungsgeschehen im Internet enorm, und längst nicht alle Mutationen überlebten. [162]
Lesens- und kaufenswert!

Karneval: Rosenmontag2007 in Münster

Wij geloven er in: Bei aller Ambivalenz gewiss ein hoher Spaßfaktor und auch sogar Metakritik...
Wij-geloven-er-in




My flickr set!

Monday, February 19, 2007

Der elektrische Reporter: Was bisher geschah!


Sehr interessanter Sampler mit Teilen der gesammelten Werke! Sehenswert!!!
U.a. mit Brewster Kahle
Dan Gillmor
David Weinberger
Evrim Sen
Holm Friebe
Ibrahim Evsan
Larry Sanger
Lawrence Lessig (1)
Lawrence Lessig (2)
Marc Canter
Marissa Mayer
Markus Breuer
Michael Schuster
Mitchell Reichgut
Peter Glaser (1)
Peter Glaser (2)
Robert Lang
Sascha Lobo
Simon Kock
Stefan Kellner
Tim Bruysten

Friday, February 16, 2007

Its the end of the floppy disk


Good Bye and Thx!


PC World says farewell to floppy

The time has come to bid farewell to one of the PC's more stalwart friends - the floppy disk.

Computing superstore PC World said it will no longer sell the storage devices, affectionately known as floppies, once existing stock runs out. BBC




Pic by Montara_Mike

Wednesday, February 07, 2007

Töten auf Knopfdruck: God bless it?

Robert Basic [Basic Thinking] erklärt das Video.

Cockpit Tape of American killing of a UK solider that was supressed for 4 years and that they still dont want you to see! Lasting just over 15 minutes, it begins just before the A-10 Thunderbolt pilot spots the four British vehicles.

Monday, February 05, 2007

Explaining web2.0 : digital ethnography



via Guardian unlimited: technology blog and vowe [lumma]

The author writes about the song:

The song is "There's Nothing Impossible" by Deus, available for free at http://www.jamendo.com/en/a...
Deus offers music under a Creative Commons Attribution-NonCommercial- ShareAlike 2.0 license, yet one more example of the interlinking of people sharing and collaborating this video is attempting to illustrate.


we need to rethink ...

Sunday, February 04, 2007

Mario Sixtus (aka Elektrischer Reporter) hat vor einiger Zeit Lawrence Lessig (free culture) interviewd

Mario Sixtus (aka Elektrischer Reporter) hat vor einiger Zeit Lawrence Lessig interviewd und schreibt zum ersten Teil:

Fließband-Abmahnungen gegen Homepagebetreiber, Klagewellen gegen Musiktauscher: Im Internet-Zeitalter kann jede unbedachte Nutzung digitaler Technologien zu einer kostspieligen Klage wegen Urheberrechtsverletzung führen. Der US-Rechtsprofessor Lawrence Lessig hällt die aktuellen Copyright-Regeln für ein Relikt aus dem letzten Jahrhundert. Als Alternative entwickelte er vor vier Jahren die Creative-Commons-Lizenzen, mit deren Hilfe Autoren den Nutzern ihrer Werke mehr Freiheiten einräumen können.

Lessig hält das 20-te Jahrhundert mit seiner scharfen Trennung zwischen Kurturschaffenden und Kulturkonsumenten für eine historische Ausnahme. Die digitalen Technologien ermutigen inzwischen junge Menschen, sich zunehmend kreativ zu betätigen”bis sie an rechtliche Grenzen stoßen. Etwa weil sie unerlaubt Video- oder Musik-Ausschnitte verwenden.





Teil 2:




On Wikimania 2006 he said: "Writing" is the Latin of our times. The modern language of the people is video and sound."

Two books I really enjoyed!

Lawrence-Lessig_The-future-of-ideas


Lawrence-Lessig_Free-Culture

Dieses Buch ist auch als (free) Download erhältlich!

Friday, February 02, 2007

Mind your head !


Mind your head !, originally uploaded by mimax.