Thursday, June 15, 2006

Münster Kruse Baimken Anpfiff Teamgeist

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Hier, wo Ergötzung an Hermaphroditen stattfinden wird:

… ganz konventionell: bei Kruse Baimken am Aasee! Dort, wo sich auch unser Nationaltorwart während seines Studiums des öfteren aufgehalten hat ...

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Peter Sloterdijk hat erkannt, dass Deutschland auch ein anderes Spiel wird pflegen müssen. Horizontale war gestern; Vertikale ist bei der WM; - davor für den Lesegenuss noch den Ball mal etwas höher gespielt. Für Fußballer vielleicht ein wenig uninteressant (außer vielleicht für polnische Torhüter …).

So schreibt Sloterdijk im Spiegel

Das Fußballspiel ist atavistisch, und es ist eine anthropologische Versuchsanordnung. Seit einigen tausend Jahren suchen die männlichen Menschen nach einer Antwort auf die Frage: Was macht man mit Jägern, die keiner mehr braucht? Von unserem anthropologischen Design her sind Männer so gebaut, dass sie an Jagdpartien teilnehmen. Doch haben wir seit gut 7000 Jahren, seit Beginn des Ackerbaus, die Jäger einem riesigen Sedierungsprogramm unterworfen. Je höher die Religion, desto stärker war der Versuch, den inneren Jäger davon zu überzeugen, dass es im Grunde eine Schande ist, ein Mann zu sein, und dass Männer als Männer niemals des Heils teilhaftig werden.

Und noch mehr konnte man lernen. Zwar stand in der letzten Saison bei Schalke häufig als einziger Deutscher nur Asamoah auf dem Platz aber Kevin Kourani bemühte sich auch wohl redlich. – Klinsmann wollte ihn nicht! Warum?

SPIEGEL: Ist die deutsche Nationalmannschaft ein Team von Hermaphroditen?

Sloterdijk: Im Prinzip ja. Wobei sich Klinsmann dagegen wehrt. Ich denke, der hat den Kuranyi nicht wegen der angeblich schwachen Leistung rausgeschmissen, sondern weil er ihm übelnimmt, dass er eine halbe Stunde braucht, um sein Bärtchen zu rasieren. Das ist auch ein antihermaphroditisches
Votum von Klinsmann, ein Anti-Model-Protest.

Und ich dachte immer, dass solche Leute Metrosexuell sind. – Naja: Der Professor erklärt die Welt halt richtig!

Und der Sloterdijk hat´s nun mal raus. Olliver Kahn zumindest würde Sloterdijk vollumfänglich zustimmen:

Er wehrt sich nicht gegen den Verdacht (in erster Linie jedoch auch nicht mehr dabei) fußballerischen Hermaphroditismus`.

Auf die Frage, was seiner Mannschaft fehle, antwortete Olli Kahn:

Eier, wir brauchen Eier!

Auf die WM! Zur ewigen Wiederkehr des Gleichen: Von Rom über Bern bis Berlin ()!


Sloterdijk: Erlaubt man dem Volk, sich in Arenen zu versammeln, könnte das leicht politisch brisant werden. Erst als klar war, dass diese Formen der sportlichen Massenversammlung nicht in Revolutionen umschlagen, hat man überall diese neuen Gehege der Massenkultur hingestellt. Die Antike hatte ja hier einen vollkommenen Archetypus hinterlassen - die Arena mit ihren steigenden Stufen. Selbst wenn man die modernsten Stadien ansieht, wie die Allianz Arena in München, erkennt man sofort: Das ist noch immer das Kolosseum.


Celebrate the day ... (WM)

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